Berninaalpen (Alpi del Bernina)
6.8.2015 - Passo di Corna Rossa (2836 m)
Infos zur Tour:
Ausgangspunkt: Rifugio Cesare Ponti CAI (2559 m).
Endpunkt: Rifugio Bósio-Galli CAI (2086 m).
Aufstieg: Ab Hütte über die Moräne in das ehemalige Gletscherbett des Ghiacciaio di Preda Rossa.
Anschliessend über Geröll und Felsstufen hoch zum Passo di Corna Rossa.
Abstieg: Im Blockwerk in südöstlicher Richtung hinunter in den Boden des Kessels.
Dann das Valle Airale auswärts zur Hütte.
Wetter: Morgens wolkenlos, windstill und kühl mit sehr guter Fernsicht.
Am Passo di Corna Rossa wärmer bei leichtem Wind, dabei zunehmend dunstig.
Nachmittags heiss mit Quellgewölk.
Mit dabei: Heiri Forrer, Röbi und Vreny Schnyder.
Das bleibt in Erinnerung: Im Vergleich zu den beiden Vortagen gemütliche Überschreitung mit kontrastreichen Landschaftsbildern.
Generelle Hinweise (Stand 2015): Die gesamte Überschreitung ist rotweiss markiert. Die Route ist bei normalen Verhältnissen nicht zu verfehlen.
Da keine durchgehende Pfadspur vorliegt, ist die Orientierung bei eingeschränkter Sicht beidseitig des Übergangs anspruchsvoll, ein sicherer Umgang mit Höhenmeter, Kompass und Karte ist dann Voraussetzung.

Ab Rifugio Cesare Ponti des CAI wandert man auf einem Pfad knappe 400 Meter ostwärts und überschreitet dann die westliche Moräne des Ghiacciaio di Preda Rossa (T2). Das verbliebene Geröllbett des weit zurückgezogenen Gletschers quert man dann weglos in östlicher Richtung (T3). Dann arbeitet man sich weglos durch übles und zudem auch recht steiles Geröll hoch zu den in den in den untersten Felsstufen einsetzenden Markierungen des Aufstiegs zum Passo di Corna Rossa (T4). Diese sind bei einwandfreien Sichtverhältnissen von unten her gut zu erkennen.
Die Markierungen führen im Zickzack über mehrheitlich Schutt und einige brüchige, teilweise mit Ketten versehene, aber nirgends ausgesetzte Felsstufen empor auf den Übergang mit dem baufälligen, ehemaligen Rifugio Désio des CAI (T3). Bei weiteren anwesenden Begehern ist dabei einer gewissen Steinschlaggefahr Rechnung zu tragen.
Vom Übergang steigt man im Blockwerk in südöstlicher Richtung ab auf den obersten Boden im Kessel. Von hier folgt man westseitig einer in südlicher Richtung abfallenden, ostseitig wandartig abstürzenden Felsrippe bis zu deren Auslauf im Geröll und steigt daraufhin durch dieses in östlicher Richtung in den Boden des Geröllkessels ab (T3).
Hier setzt eine Pfadspur ein, man folgt dieser auf der Nordseite des Torreggio genannten Bachlaufs in die prächtige Hochmoorlandschaft des Valle Airale (T2).
Eine Brücke führt schliesslich über den Bach zur auf einer Kuppe gelegenen Unterkunft (T1).
Technische Hinweise (Stand 2015): Sämtliche Kartenwerke zeigen Vorgaben des italienischen Staates wegen historische Gletscherstände. So liegt heute im Bereiche des Aufstiegs keine Vergletscherung mehr vor.

Früh im Jahr können bei Vorhandensein von hartem Altschnee auf der Westseite des Passo di Corna Rossa Steigeisen notwendig sein.

Die Westseite des Passo di Corna Rossa weist keinen Klettersteigcharakter auf.
Die Überschreitung beinhaltet auch nirgends wirklich anspruchsvolle Passagen. Bei Vereisung oder Schnee kann der westseitige Aufstieg allerdings heikel werden.
Ein Helm bietet einen gewissen Schutz vor Steinschlag.

Das im Jahre 1924 erbaute Rifugio Désio am Passo di Corna Rossa musste nach den starken Schneefällen des Winters 2000/2001 endgültig aufgegeben werden, da die Stabilität und Sicherheit der Gebäudestruktur nicht mehr gewährleistet war.
Warnung: Es besteht die Gefahr des Zusammenbruchs!

Eckdaten:
5,5 Kilometer Distanz.
277 Höhenmeter im Aufstieg, 739 Höhenmeter im Abstieg, ohne Berücksichtigung des Auf und Ab im Gelände.
Die Angaben auf den Wegweisern sind recht sportlich. Man rechne mit einem Zeitbedarf von etwa 4½ Stunden, kurze Stundenhalte eingeschlossen. Hinzu addiere man noch die Mehrzeit für grössere Pausen und allenfalls für fotografische Zwecke sowie bei eingeschränkter Sicht für die Orientierung.
Die Lage der Berninaalpen und des Tourenziels:

Quelle: Wikipedia (User:Perconte - Based on SRTM-Data. Lizenziert unter CC BY-SA 2.5 über Wikimedia Commons, um Städtenamen und Gebirgsgruppen ergänzt.)
Die Berninaalpen mit dem Tourenziel:

Quelle: Alpenkarte.eu © OpenStreetMap-Mitwirkende
Die Foto-Standpunkte (L/N1017xxx):


Originalbild: swisstopo
© swisstopo, Swiss Map 50 v3 (um Routen und Fotostandpunkte ergänzt)
Von mir verwendete Karten und Literatur:

Landeskarte der Schweiz, Blatt 1296 - Sciora, 1:25000
Landeskarte der Schweiz, Blatt 278 - Monte Disgrazia, 1:50000
Hinweis:
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