Vom Ei zum adulten Tier -
die Entwicklung des Schwarzen Schnegels (Limax cinereoniger) in Terrarienhaltung



Jungtiere von Limax cinereoniger oder der Kampf um den besten Frassplatz ...


Grundsätzliches gleich zu Beginn:

Diese Webseiten sind nicht im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit erstellt, sondern dienen lediglich dem Versuch, etwas Licht ins Dunkel der juvenilen Tage von Schnegeln zu bringen.

Hinweise zu den Aufnahmen:


Einige Worte zur Terrarienhaltung:

Schnegel (Limacidae) lassen sich in einem geräumigen, entsprechend eingerichteten, sauberen und mit einer guten Belüftung versehenen Terrarium problemlos halten. Wichtig ist vor allem eine komplette Dichtheit - adulte Schnegel sind durchaus in der Lage, sich durch einen genügend breiten Spalt von lediglich 2 mm Höhe in die 'Freiheit' zu quetschen.
Handelsübliche Terrarien taugen deshalb in der Regel nicht zur Schneckenhaltung. Bewährt haben sich Aquarien, versehen mit einem dicht anliegenden Drahtgeflecht zur Aufrechterhaltung der Luftzirkulation als Abdeckung.

Als Nahrung dienen Flechten und Pilze.
Bewährt hat sich unter den Flechten die in höheren Lagen häufig aufzufindende Pseudovernia furfuracea. Schnegel fressen aber eigentlich die meisten Arten von grünen Flechten, sofern sie gut gewässert sind.
Unter den natürlich vorkommenden Pilzen wird beispielsweise der Dunkle Hallimasch (Armillaria ostoyae) gut angenommen, aber eigentlich auch alle sonstigen weicheren Pilzarten. Schnegel sind aber recht heikel und verschmähen manche Pilze. Was nicht schmeckt, wird von ihnen nicht angerührt. Je nach Fundort der Schnegel kann es zudem vorkommen, dass die generelle Akzeptanz von Pilzen eine gewisse Anpassungszeit benötigt.
Die kalte, pilzfreie Jahreszeit lässt sich gut mit unbehandelten Champignons aus dem Lebensmittelladen überbrücken.

Von absolut zentraler Bedeutung für die Tiere ist zudem genügend, aber nicht zuviel Feuchte.



Zu guter Letzt noch eine dringende Bitte an allfällige Nachahmer:

Früher oder später kommt der Zeitpunkt, wo es gilt, sich von den entnommenen oder aufgezogenen Tieren zu trennen. Eine allfällige Freisetzung sollte dabei ausschliesslich am Standort der Entnahme erfolgen. Das überwiegend auf Dummheit und Bequemlichkeit basierende 'Entsorgen' irgendwo fern des ursprünglichen Standortes verfälscht die Fauna, kann für die Natur nicht mehr aufzuhaltende Folgen nach sich ziehen und ist ein absolutes Tabu (neudeutsch ausgedrückt ein 'No-Go').
Neozoen wie beispielsweise gebietsfremde Fische, Krebse oder Muscheln in Gewässern und die damit einhergehende Bedrohung der einheimischen Fauna und Flora führen die Folgen unbedachten Aussetzens eindrücklichst vor Augen.